Mehr Pagespeed: So werden Webseiten schneller

2013-11-08 09:42 (Kommentare: 0)

Pagespeed optimieren
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Die Ladegeschwindigkeit von Webseiten wurde von Google und anderen Suchmaschinen zu einem Rankingkriterium erhoben. Das ist nicht ohne Grund so: Lädt eine Seite zu lange, steigt im Allgemeinen die Absprungrate der Nutzer. Das ärgert wiederum die Seitenbetreiber und ist daher für diese ein Grund, den Pagespeed im Blick zu haben. Zum Glück ist die Optimierung über ein Caching oft ganz einfach. Gängige Content Management Systeme haben nämlich oft von Hause aus leicht zu behebende Defizite. Das Nachrüsten ist vielfach sogar für Einsteiger ohne größere Probleme möglich. Dafür sorgen CMS Extensions oder Plug-ins zum Aktivieren des Caches.

Was kann das Cachen?

Das Caching bietet gleich mehrere Vorteile:

  • Reduzierung der Anfragen an den Server
  • Reduzierung des Traffics
  • Reduzierung der Datenbankabfragen
  • Reduzierung der CPU-Last
  • Reduzierung der Zeit zum Seitenaufbau beim Client.

Caching auf Client- und Serverseite möglich

Für das Caching muss zwischen zwei Varianten unterschieden werden. Das eine ist das client-seitige Browsercaching, das andere das serverseitige Caching. Beide Varianten werden vom Server gesteuert. Es lohnt sich, beide Lösungen zu nutzen.

Damit der Client das Browsercaching aktivieren kann, muss der Server Informationen darüber liefern, wie lange eingebundene Bibliotheken wie zum Beispiel jQuery, HTML- und CSS-Dateien sowie Bilder gültig sind. Mit diesen Daten kann der Browser dann bei Bedarf auf bereits geladene und lokal gespeicherte Elemente zurückgreifen. Das verringert den Traffic und ermöglicht einen schnelleren Seitenaufbau im Webbrowser.

Das Server-Caching

CMS-Systeme erzeugen Webseiten dynamisch aus einer Datenbank. Dafür werden meist Skriptseiten interpretiert, die dann HTML-Seiten zusammensetzen. Dazu kommen oft Skriptsprachen wie PHP, Python oder Perl zum Einsatz. Diese fragen zudem noch Informationen aus Datenbanken ab. Das ist flexibel und erlaubt, leicht bedien- und wartbare Webanwendungen zu realisieren. Der Abruf einer HTML-Seite von der Festplatte ist im Vergleich jedoch deutlich schneller.

Dort setzt das Prinzip beim Server-Caching an: Die dynamischen Seiten werden erzeugt und wenn möglich auf der Festplatte abgelegt. Dadurch werden der Zeitbedarf und die Systemlast deutlich gesenkt.

Cachen durch externen Server

Mit dem Content Delivery Network wird ein Netzwerk an externen High-Performance- Servern für das Caching genutzt. Das entlastet den eigenen Server, erzeugt allerdings zusätzliche Kosten für den externen Cachingdienst. Sinnvoll ist diese Lösung, wenn eine hohe Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit gefragt sind, die durch gewönhliche Server nur schwer zu garantieren sind.

Erweiterungen für das Caching

 

Wordpress Caching

Für Wordpress gibt es eine Reihe von Caching Plug-ins. Dazu zählt auch Cachify, das vier unterschiedliche Cache-Techniken unterstützt. Mit diesem Plugin kann unter Nginx Memcached verwendet werden. Zudem sind das PHP-basierende Caching per APC-Extension, Datenbank und Festplatte möglich. Bei der Wahl der Caching-Methode muss allerdings auf die Server-Unterstützung des Caching-Verfahrens geachtet werden.

Des Weiteren ist W3 Total Cache ein beliebtes Caching Plug-in für das Blog-CMS. Es unterstützt neben dem Caching auch noch die Pagespeed-optimierende Minifizierung von CSS und JavaScript-Dateien. Ein Content Delivery Network (CDN) kann mit diesem Plug-in ebenfalls eingebunden werden.

Typo3-Caching

In Typo3 ist der Frontend-Cache per Default aktiviert. Der Zeitintervall des Caches kann durch config.cache_period erweitert werden. Reicht das nicht, kann die Scriptmerger- Extension durch Komprimierung und Minifizierung von JavaScript und CSS Dateien den Speed steigern. Für Profis gibt es noch den von FreeBSD core-developer Paul Henning Kamp entwickelten Varnish Cache. Die Projekt-Homepage https://www.varnish-cache.org/ gibt Performance-Steigerungen um den Faktor 300 bis 1000 durch den HTTP reverse proxy an. Die Konfiguration erfolgt über die Konfigurations-Sprache VCL. Einsatz und Installation von Varnish erfordern allerdings reichlich Einarbeitung.

Das ist wichtig bei der Webserver-Konfiguration

Browser-Caching und auch das serverseitige Caching funktionieren nur mit der richtigen Serverkonfiguration. Wichtig für das Caching sind beim Apache Webserver insbesondere das Module mod_cache sowie das mod_expires.

Zudem müssen die Module per Konfiguration aktiviert werden. Das kann auch über die .htaccess erfolgen. Dateitypen wird dabei eine Gültigkeitsdauer zugeordnet. Das kann dann so aussehen:


ExpiresActive On

ExpiresByType image/gif "access plus 7 days"

Zudem ist es sinnvoll, gleich auch noch mod_deflate zur Komprimierung zu installieren und zu konfigurieren. So werden Daten komprimiert und somit schneller übertragen. Das senkt auch den Traffic. Alternativ kann auch mod_gzip genutzt werden.

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